TUI Konzern gibt erste Kreditlinien in Höhe von rund 700 Millionen Euro zurück

  • Erste Rückgabe von Kreditlinien an den Staat und private Banken am 1. April
  • Liquide Mittel mit 3,4 Milliarden Euro auch nach der Rückführung weiter hoch
  • Gewährte staatliche Linien waren während Pandemie und Lockdown Sicherheitspuffer – werden im Zuge der Erholung des Geschäfts aktuell nicht mehr in Anspruch genommen
  • Weitgehende Aufhebung der Reisebeschränkungen und nachhaltig stabile Geschäftsentwicklung: TUI gut aufgestellt für Wachstum der Nach-Corona-Zeit
  • Nachfrage nach Urlaubsreisen und Buchungsdynamik stark: Sommer 22 aktuell bei 80% der Buchungen von Sommer 19 (zuvor 72% bei Veröffentlichung Q1 2022 Anfang Februar)
  • Seit Ende Januar 2,8 Millionen zusätzliche Buchungen für Winter 21/22 und Sommer 22
  • Kunden investieren mehr in Urlaub: Durchschnittspreise liegen für Winter 21/22 (+14%) und Sommer 22 (+20%) deutlich höher

Die TUI ist gut aufgestellt für die Nach-Corona-Zeit und erwartet eine stabile Geschäftsentwicklung für 2022, insbesondere für den vor uns liegenden Sommer mit den wichtigen Hauptreise-Monaten. Wie angekündigt und vereinbart, gibt die TUI am 1. April 2022 auch den ersten Teil der während der Pandemie bereitgestellten Kreditlinien zurück. Die im Rahmen der drei Stabilisierungspakete von der Bundesregierung und den privaten Banken zur Verfügung gestellten Finanzmittel werden dann um rund 700 Millionen Euro reduziert. Ein Großteil entfällt dabei auf die Revolving Credit Facility (RCF) der KfW. Dieser „Rettungsschirm“ war während der Pandemie und der damit verbundenen massiven Beschränkungen auf unser Geschäft wichtig. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, erste Kreditlinien zu reduzieren.

Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender TUI Group: „TUI war vor der Pandemie ein kerngesundes Unternehmen. Die weltweiten Reisebeschränkungen vor allem zu Beginn der Pandemie haben uns die Geschäftsgrundlage nahezu vollständig entzogen. Deshalb waren Hilfen auf Zeit wichtig und richtig. Durch die Kreditlinien des Bundes sowie der privaten Banken und den Beitrag unserer Aktionärinnen und Aktionäre haben wir die TUI sicher durch ihre schwerste Krise gesteuert. Mein Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das herausragende Engagement in den vergangenen zwei Jahren. Wir sind auf Kurs und die Trends sind intakt. Die Menschen wollen verreisen, wir sehen die Nachfrage in den Buchungen und erwarten bei TUI einen guten Sommer 22. Das Unternehmen ist nach der Pandemie und Transformation schlanker, digitaler und effizienter. Die Pandemie-Hilfen des Staates waren größtenteils verzinste Kreditlinien. In den vergangenen Wochen haben wir die staatlichen Kreditlinien schon nicht mehr in Anspruch genommen. Wie angekündigt geben wir jetzt einen Teil dieser staatlich gewährten Hilfen zurück – das ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Normalität und um die TUI wieder auf Wachstum auszurichten.“

Liquidität auch nach Rückführung weiter hoch

Die zu Anfang Februar noch mit rund 500 Millionen Euro gezogene KfW-RCF-Kreditlinie konnte zum heutigen Zeitpunkt aufgrund des erwartet guten Geschäftsverlauf auf null reduziert werden. Die TUI verfügte am 28. März über liquide Mittel in Höhe von 4,1 Milliarden Euro. Abzüglich der Teilrückgabe am 1. April 2022 liegt die Liquidität bei 3,4 Milliarden Euro. Zurückgegeben werden

– die besicherte von der KfW und den privaten Banken zur Verfügung gestellte RCF aus dem dritten Stabilisierungspaket in Höhe von 170 Millionen Euro (ursprünglich 200 Millionen Euro).

– der Anleiheanteil in Höhe von 91 Millionen Euro der vom WSF vollständig gezeichneten 150 Millionen Euro Optionsanleihe. Der in TUI Aktien wandelbare Teil der Optionsanleihe in Höhe von 59 Millionen Euro bleibt weiter bestehen.

– 414 Millionen Euro der unbesicherten RCF der KfW aus den ersten beiden Stabilisierungspaketen.

Nachfrage nach Reisen und Buchungsdynamik weiterhin hoch: Sommer 22 bei 80% der Buchungen von Sommer 19 (von zuvor 72% bei Veröffentlichung Q1 2022)

Das operative Geschäft verzeichnet seit den ersten Monaten des Kalenderjahres eine weiterhin gute Nachfrage und eine hohe Buchungsdynamik. Mit 2,8 Millionen zusätzlichen Buchungen seit Ende Januar liegt die Gesamtzahl aktuell bei 8,9 Millionen für den Winter 21/22 und den Sommer 22 zusammen[1]. Die allgemeine Buchungsdynamik in unseren wichtigsten Märkten blieb vom Angriffskrieg Russlands auf unseren europäischen Nachbarn Ukraine weitgehend unbeeinflusst. Lediglich in den nordischen Ländern und in Polen ist das Buchungsverhalten seit Beginn des Krieges zurückhaltender.

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Das Winterprogramm 21/22 werden wir voraussichtlich wie erwartet abschließen mit Kapazitäten im unteren bis mittleren Bereich unserer angenommenen Spanne von 60% bis 80% des Vorkrisenniveaus. Die Buchungen1 liegen derzeit bei 66% des Niveaus vom Winter 18/19. Seit der letzten Aktualisierung im Februar sind 725 Tsd. Buchungen hinzugekommen (bei der Veröffentlichung Q1 Update: 58% des Winter 18/19 Niveaus).

Aufgrund der weiterhin guten Nachfrage in Kombination mit der vollständigen Aufhebung der Reisebeschränkungen und dem Trend zu kurzfristigen Buchungen, rechnen wir damit, dass der Sommer 22 nahezu das normalisierte Niveau des Sommers 19 erreicht. Die Buchungen[2] liegen derzeit bei 80% des Niveaus vom Sommer 19. Seit der letzten Aktualisierung im Februar sind 2,1 Millionen Buchungen hinzugekommen (bei der Veröffentlichung Q1 Update: 72% des Sommer 19 Niveaus). Der britische Markt ist nach wie vor am weitesten fortgeschritten, mit einem Anstieg der Buchungen um 14% gegenüber Sommer 19. Die Durchschnittspreise für beide Saisons (Winter 21/22: +14%, Sommer 22: +20%) blieben weiter auf einem hohen Niveau. Der Grund dafür sind mehr verkaufte Pauschalreisen als in einem normalen Reisejahr. Dies spiegelt auch die robuste Nachfrage nach Urlaub wider.

Wir sehen die anhaltend positive Buchungsdynamik auch in unserem Segment TUI Hotels & Resorts. Kreuzfahrten und TUI Musement entwickeln sich im Rahmen der im Februar bei Vorlage der Quartalszahlen geäußerten Erwartungen. Für das Segment Kreuzfahrten wurde ein herausforderndes erstes Halbjahr avisiert, unter anderem aufgrund der Schließung von Häfen rund um die Welt, welche unsere Routen einschränkten, und aufgrund des Trends zu späteren und kurzfristigeren Buchungen, der auch im Sommer anhalten dürfte. Für TUI Musement gehen wir dagegen davon aus, dass mit der Öffnung weiterer weltweiter Zielgebiete auch die Verkäufe über Drittanbieter steigen. Damit dürften sich die Verkäufe von Ausflügen, Aktivitäten und Touren besser entwickeln als der Anstieg der Kapazitäten, der für das Segment Märkte & Airlines im Winter 21/22 und Sommer 22 geplant ist. Die von TUI Musement verkauften Ausflüge, Aktivitäten und Touren hatten sich im 1. Quartal 2022 bereits auf 1,1 Millionen gegenüber dem Vorjahr vervielfacht.

[1] Stand: 27. März 2022

[2] Stand: 27. März 2022

Über die TUI Group

Die TUI Group ist ein weltweit führender Touristikkonzern und weltweit aktiv. Sitz des Konzerns ist Deutschland. Die Aktie der TUI notiert im FTSE 250, einem Index der Londoner Wertpapierbörse, im regulierten Markt der Niedersächsischen Börse zu Hannover sowie im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse. Der TUI Konzern bietet für seine 27 Millionen Kunden, davon 21 Millionen in den europäischen Landesgesellschaften, integrierte Services aus einer Hand.

Die gesamte touristische Wertschöpfungskette wird unter einem Dach abgebildet. Dazu gehören über 400 Hotels und Resorts mit Premium-Marken wie RIU, TUI Blue und Robinson und 16 eigene Kreuzfahrtschiffe, von der MS Europa und der MS Europa 2 in der Luxusklasse und Expeditionsschiffen bis zur Mein Schiff-Flotte der TUI Cruises und Kreuzfahrtschiffen bei Marella Cruises in Großbritannien. Zum Konzern zählen außerdem europaweit führende Veranstaltermarken und Online-Vermarktungsplattformen, fünf Fluggesellschaften mit mehr als 100 modernen Mittel- und Langstrecken-Flugzeugen und über 1.000 Reisebüros. Neben dem Ausbau des Kerngeschäfts mit Hotels, Kreuzfahrten über erfolgreiche Joint Ventures und Aktivitäten in den Urlaubsdestinationen setzt die TUI verstärkt auf den Ausbau digitaler Plattformen. Der Konzern wandelt sich zu einem Digitalunternehmen.

Die globale Verantwortung für nachhaltiges wirtschaftliches, ökologisches und soziales Handeln ist Kern unserer Unternehmenskultur. Die von TUI initiierte TUI Care Foundation setzt mit Projekten in 25 Ländern auf die positiven Effekte des Tourismus, auf Bildung und Ausbildung sowie die Stärkung von Umwelt- und Sozial-Standards. Sie unterstützt so Urlaubsdestinationen in ihrer Entwicklung. Die weltweit tätige TUI Care Foundation initiiert Projekte, die neue Chancen für die kommende Generation schaffen.

(ots)

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